Liebe Eltern,
die Behandlung von Kindern liegt mir als dreifache Mutter besonders am Herzen. Am liebsten würde ich Ihre Kinder hier in unserer Praxis nur zur Kontrolle sehen und immer mit den Worten „alles in Ordnung“ verabschieden. Damit das möglich ist, ohne dass es dann Jahre später bei einer Kontrolle heißt: „Karies an Zahn „xy“ und „xz“, brauchen Sie als Eltern vom Tag des Durchbruches des ersten Zahnes, also ab etwa dem 6. Lebensmonat Ihres Kindes, unsere zahnärztliche Unterstützung.
Die zahnmedizinische Forschung ist noch immer nicht in der Lage Karies bei jedem Menschen zu hundert Prozent zu verhindern, aber wir können inzwischen die allermeisten Löcher in den Zähnen Ihrer Kinder gemeinsam mit Ihnen als Eltern verhindern.
Gern berate ich Sie hierzu in unserer Sprechstunde und entwickle mit Ihnen einen individuellen Plan für Ihre Kinder, wie diese von Anfang an so kariesfrei wie möglich bleiben.
Sollte doch einmal eine Behandlung notwendig werden, behandeln wir grundsätzlich nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, die von der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde immer aktuell herausgegeben werden.
In Ihrem ersten Termin bei uns in der Praxis mit Ihrem Kind oder Jugendlichen untersuchen wir altersabhängig.
Bei den ganz Kleinen wird unsere Untersuchung, die meist nur ein ganz kurzer Blick mit dem Spiegel in den Mund ist, ergänzt von einer Bratung zu den Themen Zähneputzen, Zahnbürste, Zahnpasta, Fluoride, Fläschchen und Schnuller und zukünftige Zahnarztbesuche.
Bei Kindergarten- und Schulkindern sprechen wir auch über den Zahnwechsel, Kieferorthopädie und unsere Möglichkeiten, Karies in einem sehr frühen Stadium zu erkennen und zu behandeln.
Auch bei unseren jungen Patienten fertigen wir digitale Röntgenaufnahmen an, wo notwendig.
Besonders interessiert uns ab dem Schulalter wie und wo alle Zähne angelegt sind. Zusätzlich kontrollieren wir ab diesem Alter, ob im Bereich der Seitenzähne eine Karies zwischen den Zähnen entsteht oder schon fortgeschritten ist. Dies ist mit dem natürlichen Auge und Sonde und Spiegel nicht möglich, bzw. erst dann, wenn es schon viel zu spät und der Zahn zerstört ist. Hierzu verwenden wir eine spezielle Aufnahme, die sogenannte Bissflügelaufnahme, die die Zahnzwischenräume besonders scharf darstellt.
Grundsätzlich ist bei Kindern und Jugendlichen die digitale Aufnahme der analogen in jedem Fall vorzuziehen, da das digitale Röntgensystem für Aufnahmen im Mund die Patientendosis gegenüber dem analogen Röntgensystem um 80 bis 95 % reduziert.
Die Belastung durch eine einzelne zahnärztliche Röntgenaufnahme in unserer Praxis entspricht der natürlichen Strahlenbelastung aus dem Weltraum während eines einfachen Fluges von Frankfurt am Main nach Gran Canaria.
Wir röntgen in unserer Praxis alle Zähne altersunabhängig ausschließlich digital.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Patienteninformation Wissen schafft Gesundheit der Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) unter
Um Karies in den Zähnen sehr früh, zum Teil noch vor der Sichtbarkeit auf Röntgenaufnahmen sehen zu können verwenden wir die DIFOTI-Technik, was für Digital Imaging Fiber-Optic Trans-Illumination steht.
Die Bilder von den untersuchten Zähnen kann der Patient sofort auf dem Bildschirm sehen und sie erinnern an Röntgenbilder. Uns Ärzten geben diese Bilder mit Röntgenbildern vergleichbare Informationen, entstehen aber völlig röntgenstrahlungsfrei mit einem speziell auf diese Untersuchungsmethode abgestimmten Licht, das den Zahn durchleuchtet.
Sehr kleine Karies im Anfangsstadium kann nur mit dieser Technik und nicht mit einem Röntgengerät dargestellt werden. Außerdem ist die Untersuchungstechnik komplett schmerzfrei, da die Kamera aus extra weichem Gummi besteht.
Das Gerät heißt Diagnocam und ist von der Firma KaVo. Dental Excellence. Derzeit ist die Diagnocam die wichtigste technische Unterstützung für uns bei der Suche nach Karies.
Auch bei Kindern und Jugendlichen ist eine professionelle Zahnreinigung wesentlicher Bestandteil zur Vermeidung von Karies und Zahnfleischerkrankungen. Beginnen kann man mit der Zahnreinigung im Alter von drei Jahren. Im Alter von sechs bis 18 Jahren ist diese Behandlung sogar von allen deutschen gesetzlichen Krankenkassen vorgesehen und wird auch von diesen bezahlt.
Wir beraten Sie als Eltern und ihr Kind gemeinsam zu den Themen Zähneputzen, Zahnbürste, Zahnpasta, Fluoride, Fläschchen und Schnuller und zukünftigen Zahnarztbesuchen. Um Ihnen und Ihren Kindern zu zeigen, wie gut sie schon die Zähne putzen, färben wir die Zähne auch gelegentlich an.
Die Kinder haben an diesen kindgerechten Zahnreinigungen und an der fürsorglichen Hinwendung zu ihnen großen Spaß und werden am Ende mit einem kleinen hübschen Geschenk belohnt.
Die Fissurenversiegelung soll die Bereiche des Zahnes vor Karies schützen die für die Zahnbürste schwer oder überhaupt nicht zugängliche sind, die Fissuren und Grübchen auf der Zahnoberfläche. In den Fissuren der großen bleibenden Backenzähne, die wir Zahnärzte als Molaren bezeichnen, entsteht in den ersten Jahren nach dem Durchbruch dieser Zähne extrem häufig Karies. Dem entsprechend wird im Alter von sechs bis 18 Jahren die Fissurenversiegelung von allen deutschen gesetzlichen Krankenkassen vorgesehen und bezahlt.
Die acht bleibenden Molaren brechen beim Kind in der Regel im Alter zwischen sechs und neun Jahren durch. Sobald jeweils einer dieser Zähne ganz durchgebrochen ist sollte er versiegelt werden. Darüber hinaus kann bei bestehendem Kariesrisiko die zusätzliche Versiegelung von Milchmolaren, Prämolaren sowie Front- und Eckzahngrübchen sinnvoll sein.
Die Wirksamkeit der Fissurenversiegelung ist in einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien weltweit belegt.
Beginnende und sehr kleine Karies behandeln wir bei Kindern und Jugendlichen mit einem Lack ohne zu bohren. Diese spezielle Technik nennen wir Infiltration und sie schließt die Lücke zwischen Prävention mit fluoridhaltigen Gels und Spülungen auf der einen Seite und der Versorgung von Karies durch Bohren und Füllen auf der anderen Seite.
Das einzigartige an dieser Füllungstherapie ist, dass der Zahn nicht von oben oder von der Seite aufgebohrt werden muss, wie das für eine Füllung immer notwendig ist. Der Zahn wird mit einer bestimmten Folientechnik so gefüllt, dass der Zahn von außen 100 Prozent unversehrt bleibt. Kindern und Jugendlichen kommt diese Technik auch insofern entgegen als sie die Praxis mit einem noch positiveren Erlebnis verlassen als bei der klassischen Füllungstherapie.
Diese Behandlungsmethode ist eine moderne aber inzwischen sehr gut untersuchte Methode. Auch wenn man mit dieser Methode die Karies nicht in allen Fällen für immer stoppen kann, verzögern wir auf alle Fälle den Zeitpunkt bis zur ersten Füllung für die wir dann wirklich Zahnhartsubstanz opfern müssen erheblich.
Auch sogenannte White Spots (weiße Flecken auf den Zähnen), die häufig während einer Kieferorthopädischen Behandlung entstehen, können mit dieser Methode behandelt und so wieder unsichtbar gemacht werden.
Weitere Informationen und Abbildungen
Mit speziellen besonders kleinen Bohrern, siehe Foto, versorgen wir in der Praxis für Zahnerhaltung die Löcher in den bleibenden Zähnen unserer jugendlichen Patienten nicht nur fast unsichtbar für den späteren Betrachter, sondern auch unter maximaler Schonung des Zahnes selbst.
Die minimalinvasive Technik ist vor allem im Hinblick auf die Lebensdauer des erkrankten Zahnes sehr wichtig. Unsere verfügbaren Materialien in der Zahnmedizin sind auch im 21. Jahrhundert noch nicht ein Leben lang haltbar so dass die Füllungen im Laufe der Lebenszeit eines Menschen einige Male von uns Zahnärzten ausgetauscht werden müssen. Und bei jedem Austausch der Füllung geht immer von neuem ein bisschen von der Zahnsubstanz verloren.
Je weniger wir bei jeder einzelnen Füllung von dem Zahn weg nehmen, um so öfter kann der Zahn wieder mit einer kleinen Füllung versorgt werden. Eine Teilkrone oder Krone, bei der bis zu 60 Prozent der Zahnhartsubstanz weggeschliffen werden müssen, ist dann viel später nötig, gesehen auf die gesamte Lebenszeit eines Menschen.
Bei Kindern im Milchzahnalter arbeiten wir ebenfalls mit zahnfarbenen Kompositen. Amalgam kommt als Füllungsmaterial bei uns in der Praxis nicht mehr zum Einsatz.
Milchzähne und besonderes Backenmilchzähne sollten wenn möglich bis zum Zeitpunkt ihres regulären Verlustes im Rahmen des gesunden Zahnwechsels beim Kind erhalten werden. Die Milchzähne sind für das Kind nicht nur für seine Kaufunktion wichtig, sondern auch für die Sprachentwicklung und besonders für eine normale Gebissentwicklung im jugendlichen Alter.
Bei einem Milchzahn wird im Rahmen einer endodontischen Behandlung entweder nur ein Teil oder aber die vollständige Pulpa des Milchzahnes entfernt. Eine reguläre Wurzelkanalbehandlung wie bei den bleibenden Zähnen eines Jugendlichen oder Erwachsenen ist unter Berücksichtigung des bleibenden Zahnes der unter dem Milchzahn angelegt ist (siehe Röntgenbild) nicht möglich.
Milchzähne mit einer Karies, einer Fistel oder einem eitrigen Abszess im Mund zu belassen gefährdet die gesunde Entwicklung des darunter liegenden bleibenden Zahnes. Der bleibende Zahn kann durch die Entzündung oder den Abszess während seiner Entwicklung eine falsche Form erhalten und auch im Endstadion noch verfärbt werden, was erst mit Durchbruch sichtbar wird. Diese künstlich herbeigeführte Missbildung nennt man Turnerzahn.
Auch aus allgemeinmedizinischer pädiatrischer Sicht ist die Belassung von eitrigen Prozessen im kindlichen Mund strikt abzulehnen.
Alle bei unseren Patienten notwendig werdenden Kieferorthopädischen Behandlungen, insbesondere bei unseren jungen Patienten, überweisen wir an die Poliklinik für Kieferorthopädie des Klinikums der Universität München unter der Leitung von Frau Professor Andrea Wichelhaus. Hier werden alle notwendigen kieferorthopädischen Behandlungen in unserem Sinne nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand durchgeführt. Bitte halten Sie Rücksprache mit uns. Anschließend können Sie zur kieferorthopädischen Beratung hier einen Termin vereinbaren.
Gerne nehmen wir auch mit dem Kieferorthopäden Ihrer Wahl Kontakt auf und überweisen Sie mit den entsprechenden Unterlagen dort hin.
Allen unsere Patienten mit einer anstehenden oder schon laufenden Kieferorthopädischen Behandlung bieten wir ein spezielles Prophylaxe Programm für Kinder und Jugendliche mit kürzeren Kontrollabständen und einer speziellen Instruktion, wie sich auch festsitzende Kieferorthopädische Apparaturen gut reinigen lassen.
Während einer Kieferorthopädischen Behandlung mit festsitzenden Apparaturen entwickeln 46 % der Patienten innerhalb von 12 Monaten eine beginnende Karies, sogenannte White Spots (weiße Flecken). Sollte auch bei Ihnen oder Ihrem Kinde so eine beginnende Karies auftreten behandeln wir diese rechtzeitig ohne zu Bohren mit Fluoriden oder mit Infiltrationstechnik.